In unseren Interiors setzen wir sehr gern Klassiker von Eileen Gray ein. Deshalb möchten wir Ihnen gern ein wenig über die außergewöhnliche irische Künstlerin erzählen.
Eileen Gray wurde in Irland auf dem Familiensitz Brownswood bei Enniscorthy in der Grafschaft Wexford als jüngstes unter fünf Geschwistern geboren. Von 1898 bis 1902 studierte Sie an der Slade School of Art in London und zog dann nach Paris, wo sie 1922 durch ihre Teilnahme an der Ausstellung 'Union des Artistes Modernes' den Eintritt in die Kunstszene fand. Es folgte die Gründung einer eigenen Werkstatt.
Während des Krieges und danach arbeitete sie als Designerin und Architektin. 1972 wurde sie von der Royal Society of Arts in London zum 'Royal Designer to Industry' ernannt. 1987 nahm das Museum of Modern Art in New York ihren Adjustable Table E-1027 in seine Design-Sammlung auf.
Spiegel ‘Castellar’
Schminktisch ‘Coiffeuse’
Sessel ‘Bibendum’
Teppich St. ‘Tropez’
Sie begann ihre Designkarriere mit Entwürfen von exklusiven Lackmöbeln, in denen der ausklingende Zeitgeist des Art Noveau und Japonismus sichtbar war. Parallel zu den Einzelobjekten entwickelte sie aber auch Einrichtungskonzepte. Um 1920 lernte sie den rumänischen Architekten und Herausgeber der Architekturzeitschrift 'L'Architecture Vivante', Jean Badovici kennen, in dessen Umkreis sich so bedeutende Kreative wie Fernand Léger, Gerrit Rietveld und Le Corbusier bewegten. Badovici ermutigte sie, sich auch an Architekturprojekte zu wagen.
So realisierte sie ab 1925 auf einem Küstengrundstück an der französischen Riviera ihr erstes Haus – das E-1027. Beispielhaft für ihren Stil ist an diesem Entwurf, wie ökonomisch sie Raum- und Nutzungplanung verzahnt und das Meublement so zu einem essentiellen Bestandteil der Architektur wird. Sichtbar wird dies an den zahlreichen von ihr entworfenen Einbaumöbeln, die im Zusammenklang mit den ebenfalls von ihr entworfenen Einzelmöbeln eine praktikable und variable Nutzung des Hauses und der Möbel erlauben. Dass sich das Haus ganz auf die Umgebung einlässt und das Thema „Meer“ und „Küste“ auf moderne Art in die Architektur integriert, ist ein weiteres Charakteristikum der sensiblen Gestaltungskraft Eileen Grays.
Parallel zu ihrer Entwurfstätigkeit eröffnete sie in Paris die Galerie Jean Désert im Mai 1922. Hier präsentierte und vertrieb sie ihre Entwürfe, zu denen neben Möbeln auch Teppiche und vor allen Dingen ihre Paravents gehörten. Noch einige wenige Bauten entwerfend, lebte Eileen Gray zurückgezogen in Paris oder in ihrem Haus bei Menton in der Nähe ihres ersten Hauses E-1027.
Im ausklingenden 20. Jahrhundert wurde ihr Werk wiederentdeckt und ihre bedeutende Leistung für die Designmoderne gewürdigt. Dieses spiegelt sich unter anderem in den Reeditionen ihrer Entwürfe und exzeptioneller Preisen für ihre Vintage-Objekte bei Design-Auktionen wider. Auch die nun endlich erfolgende Rettung ihres Hauses E-1027 durch die öffentliche Hand in Frankreich ist in diesem Zusammenhang zu sehen.
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